MB L406DG (Baumuster 309), mittlerer Radstand, Erstzulassung ‘74 seit ‘85 Sonder Kfz Wohnmobil, als Womo zwei Vorbesitzer, in unserem Besitz des alten Womos seit ‘95, was der gute gelaufen hat, weiß kein Mensch. Der Tacho zeigt 240.000. Hat ein Eigenbauhochdach aus Metall mit einer mittleren Stehhöhe von ca. 2 Metern, vom Vorbesitzer aufgebaut. Der Möbelausbau ist vom Vorbesitzer mit grauen Möbelbauplatten gut gemacht worden, hat eine Truma Heizung 3002, einen 10 Liter Truma Boiler, und einen 60 Liter Absorberkühlschrank (220V, 12V, Gas), darüber einen 2 flammigen Kocher mit integrierter Spüle.
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Der alte Grundriss. Man möge mir die lieblos dahingezogenen Linien vergeben, aber der Grundriss ist Vergangenheit.
Alle Einbauteile des ursprünglichen Ausbaues sind gelöst. Das Warten auf die helfende Hand des Kollegen wird mit sinnlosen Fotografieren überbrückt.
Nach jahrelangen Flickarbeiten von unten, gab es nur einen Entschluß. Damit der Hilfsrahmen und die Radkästen richtig überarbeitet werden können, muß der Boden raus.
Und weil es so schön ist, wird das alte Heckabschlußblech und der hintere Querträger vom Hilfsrahmen auch entfernt.Wer bei dem maroden Hilfsrahmen soweit geht und mehr als ein einzelnes Rahmenteil herausschneidet, sollte unbedingt daran denken, den Aufbau entsprechend abzustützen. Der Hilfrahmen kann in diesem Fall seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Durch die geänderte ungleichmäßige Lastverteilung können bei einem auch nur leichtem Absacken des Aufbaues in den Seitenteilen häßliche Beulen entstehen. Hier wird (Bild links) mit einer einfachen Bausstütze gegen den, bei diesem Fahrzeug noch sehr stabilen Querträger über der Tür gestützt
Das waren nicht die schlimmsten Blechschäden, die ich je gesehen habe, aber doch erheblich. Ich muß gestehen, dass man von unten das Ausmaß der Schäden weitestgehend erahnen konnte. Durch die Unterbauten wie Tanks etc und teilweise doppelten Bleche war aber nicht alles zu sehen. An den Seitenteilen der Karosserie und an den Seitenträgern des Hilfsrahmens waren auch noch einige Bleche zu ersetzen, das war aber nur Kleinkram.
Zu diesem Zeitpunkt war für uns eine abschließende Entscheidung fällig. Wird unser altes, über Jahre treues Womo instandgesetzt oder landet es im Schrott und ein anderes Fahrzeug wird neu aufgebaut ?
Für uns stellte sich die Frage
Was kostet uns ein anderes Basisfahrzeug ?
wenn ein anderes, dann soll es auch eine neuere Type sein
Als neues Basisfahrzeug sollte ein Mercedes-Kastenwagen oder Bus ab ca. Bj. 85, mit mindestens 90 PS herhalten, der eine Ladeflächenlänge von mind. knapp 4 Metern also eine Type mit mittleren oder langem Radstand. Die genaue Type spielte erst einmal keine Rolle. Auf die Suche fertig los. Die Angebote hier im Netz durchforstet, bei Verwertern von Postfahrzeugen etc. nachgefragt. Diverse Wohnmobil- und Nutzfahrzeugzeitschriften geblättert. Und tatsächlich das eine oder andere Fahrzeug angesehen. Ich habe kein Fahrzeug gefunden, das in etwa unseren Vorstellungen entsprach. Entweder war uns der Preis, oder die Laufleistung zu hoch, oder auch beides. Einige Fahrzeuge hatten einen technischen Zustand der annähernd dem des unseren Fahrzeuges entsprach, sprich schweißen, schrauben bis zum Abwinken.
Somit wurde uns die Entscheidung unser altes Fahrzeug neu aufzubauen relativ einfach gemacht. Nicht zu vergessen ist, dass mich im Laufe der Jahre jede Schraube an unserem Womo persönlich kennt und wir ein mehr oder weniger freundschaftliches Verhältnis pflegen. Mit anderen Worten, der technische Zustand ist gut bis sehr gut. Es gibt kaum ein Teil, welches nicht in den letzen Jahren ausgetauscht bzw. überholt wurde .