Auf Womos Sohlen

Abnutzungsindikatoren TWI

Gastbeitrag Runderneuerung

Geschwindigkeitsklassen

Größenangaben

Herstellungszeitraum

Lagerung

Laufleistung

Lebensdauer

Links Reifenhersteller

Luftdruck

Nachschneiden

Profiltiefe

Pflege

psi

Runderneuern?

Tragfähigkeit

Unterluftdruck

Überluftdruck


Die Bereifung der Wohnmobile ist besonderen Belastungen ausgesetzt. Durch die teilweise ungünstigen einseitigen Gewichtsverteilungen, durch Ausbauten und völlig falsche Beladung der Fahrzeuge, entstehen extreme, sehr häufig einseitige Belastungen für die Reifen, die häufig an die Toleranzgrenze, wenn nicht sogar darüber gehen.

Nicht selten kommt es aufgrund fehlender Kenntnisse über die Pflege zu erhöhtem Verschleiß, vorzeitiger Alterung und evtl. zu Unfällen. Im Rahmen der Verkehrssicherheitsaktion Reifencheck 2000 hat die GTÜ  (Gesellschaft für Technische Ü berwachung) im Jahr 2000 die Bereifung von 157.584 Fahrzeugen geprüft und dabei 16.850 Reifenmängel festgestellt.  (Hier ein Auszug aus dem Ergebnis) Es bleibt abzuwarten, wie die Ergebnisse der Aktion Reifencheck 2001 ausfallen. Wir berichten an dieser Stelle.

Erstaunlich, weil vom Laien ohne finanziellen Aufwand behebbar, sind die Ergebnisse der Luftdruckprüfungen. Ein Viertel der geprüften Fahrzeuge hatte nicht den vorgeschriebenen Luftdruck. Die Profiltiefe war bei über 25% der geprüften Fahrzeuge zu bemängeln.

Luftdruck prüfen Sie regelmäßig den Luftdruck Ihrer Reifen, Unterdruck und  Überdruck können Ihren Reifen schädigen. Die Reifenhersteller und Sachverständigenorganisationen empfehlen einen Zeitraum von 7 bis 14 Tage für die Prüfung. Sind Ihnen die Daten für Ihre Bereifung nicht bekannt. Fragen Sie den Fahrzeughersteller oder einfach Ihren Fachhändler, oder den Hersteller der Reifen.

  • Messen Sie den Luftdruck  immer am kalten Reifen, nicht mehr als ca. 3 Km gefahren..
  • Korrigieren Sie die Luftdrücke nicht am warmgefahrenen Reifen. (Ein geringer  Luftdruckanstieg während der Fahrt ist normal.)
  • Die Luftdrücke in den Reifen müssen achsweise gleich sein, dürfen allerdings zwischen Vorder- und Hinterachse differieren.
  • Die Ventilkappen schützen das Ventil vor Staub und Schmutz und somit vor Undichtigkeit. Ersetzen Sie sofort fehlende Ventilkappen.
  • Reserverad nicht vergessen.

Unterluftdruck

Unterluftdruck, wer mit zu wenig Luft im Reifen unterwegs ist, geht ein hohes Sicherheitsrisiko ein. Ein erhöhter Verschleiß und Treibstoff- verbrauch sind die harmlosesten Folgen. Der Reifen wird durchgewalkt und heizt sich stark auf. Die Überhitzung kann zu so starken Schädigungen im Reifeninneren führen, dass diese den Reifen zum Platzen bringen.

Überluftdruck, mindert die Bodenhaftung, der Bremsweg wird verlängert. Der zu hohe Luftdruck schädigt das Fahrwerk, indem er die Federwirkung des Reifens erheblich beeinflußt, wenn nicht sogar aufhebt. Die Stoßdämpfer und Reifen nutzen schneller ab.


Profiltiefe  Der Gesetzgeber schreibt in §36 der StVZO eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vor. Darunter wird es teuer und es gibt Punkte. (Fahrer 3 Punkte + 50 Euro, Halter 3 Punkte + 70 Euro) Fachleute empfehlen eine Mindestprofiltiefe von 3 mm, bei Winterreifen sollten 4 mm nicht unterschritten werden. Gemessen wird über die gesamte Lauffläche. (siehe auch TWI)

Zitat StVZO “Das Hauptprofil muß am ganzen Umfang eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm aufweisen; als Hauptprofil gelten dabei die breiten Profilrillen im mittleren Bereich der Lauffläche, der etwa 3/4 der Laufflächenbreite einnimmt.” Zitat Ende

Zum Prüfen verwenden Sie einen  ”Reifenprofilmesser”, den gibt es im Reifenfachhandel und vielen Tankstellen (oft als Werbegeschenk). 

 

 

Zur groben Münze 1 EuroOrientierung können Sie eine Münze verwenden. Nehmen Sie eine 1 Euromünze halten diese so in das Reifenprofiel, dass Sie die Rückseite sehen können.Sind die Sterne zu sehen ? Dann wird es Zeit, ernsthaft über neue Reifen nachzudenken und die Profilltiefe messen zu lassen.


Pflege

Eigentlich benötigen die modernen Materialmischungen heutiger Reifen keine spezielle Pflege. Sie sollten aber folgendes beachten:

  • Entfernen Sie Fremdkörper, kleine Steine etc. aus dem Profil.
  • Kontrollieren Sie den Luftdruck regelmäßig.
  • Reinigen Sie die Reifen niemals mit Lösungsmitteln, am besten verwenden Sie eine neutrale Seife.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Seitenwände auf Beschädigungen.
  • Lassen Sie Ihr Wohnmobil nicht zu lange auf einer Stelle stehen.

Lagerung

  • Lagern Sie Reifen mit Felgen niemals stehend, stapeln Sie diese übereinander oder hängen Sie diese auf.
  • Lagern Sie Reifen ohne Felge nur stehend
  • Der Lagerort sollte kühl, mäßig belüftet, trocken und dunkel sein.

Nachschneiden (Nachprofilieren) ist bei Motorad und Pkw-Bereifung generell verboten. Lkw-Reifen, die zum Nahschneiden geeignet sind, sind an der Seitenwand mit dem Schriftzug REGROOVABLE gekennzeichnet. Die so gekennzeichneten Reifen haben eine zusätzliche Gummischicht zwischen Gürtelpaket und Profilrillen. Je nach Ausführung des Reifens ist ein Nachprofilieren von ca. 2 bis 4 mm möglich. Nachschneiden dürfen grundsätzlich nur Fachleute unter Beachtung der Herstellerrichtlienien. Nachgeschnittene Reifen dürfen nicht auf der Lenkachse montiert werden.


Runderneuerte:

  • Reifen taugen nichts
  • laufen schneller ab
  • die Lauffläche löst sich
  • sind gefährlich, weil blabla etc.

Aussagen dieser Art sollten Sie schnell wieder vergessen. Bei dem heutigen Stand der Technik, sind gute runderneuerte Reifen durchaus mit Neureifen zu vergleichen.

Es soll einschränkend nicht verschwiegen werden, dass die Verwendung von runderneuerten Reifen bei Wohnmobilen von vielen Fachleuten als problematisch angesehen wird. Dass nicht etwa, weil es nicht den richtigen runderneuerten Reifen für die Mobile gibt, sondern weil sich viele Mobilisten durch u.a. falsches Beladen ständig am Limit des Reifens, wenn nicht sogar am Limit des Fahrzeuges bewegen.

Lesen Sie den Gastbeitrag Runderneuerte Reifen


Lebensdauer  Bei den Reifenherstellern findet man nur äußerst selten Angaben über den  tatsächlichen Haltbarkeitkeitszeitraum von Reifen. Dieses wohl auch deshalb weil, die Hersteller davon ausgehen, dass die Laufleistung, sprich die Abnutzung des Profiles schneller vonstatten geht, als die Alterung des Materials. Fahrzeughalter, die ihr Gefährt nur wenige Kilometer im Jahr bewegen, sollten bedenken, dass die  Alterung des Materials ein natürlicher Prozeß ist. Die Elastizität und Haftfähigkeit verändern sich, auch bei bester Pflege im Laufe der Zeit.  Ein “Reifenleben” kann dann auch mit noch sehr gutem Profil eine Ende haben.

Zwei Beispiele der Herstelleraussagen:

Michellin im 1x1 der Reifentechnik Zitat “Dennoch sollte man z.B. einen Reservereifen, der mehr als 6 Jahre "untätig" im Kofferraum lag, nicht zusammen mit völlig neuen Reifen fahren! “ Zitat Ende.

Toyo in Tipps rund um den Reifen Zitat “Ein Reifen gilt als überaltert und sollte ausgetauscht werden, wenn er älter als 6 - 8 Jahre ist.” Zitat Ende.

Wintereifen sollten nicht mehr als vier Winter verwendet werden.


Laufleistung Über die tatsächlich mögliche Laufleistung der Reifen kann kaum jemand eine richtige Aussage treffen. Es gibt einfach zuviel mögliche Faktoren wie z.B. das Fahrzeuggewicht, Luftdruck, Fahrweise, Witterung, etc., die Einfluß auf die Laufleistung nehmen können. Sie können die Laufleistung Ihrer Bereifung voll ausnutzen, indem Sie diese etwas pflegen. Außerdem können Sie ggf. die Reifen ca. alle 5.000 bis 10.000 Km von vorn nach hinten wechseln. Die Reifen “laufen sich auf den Achsen ein” und bilden je nach Spureinstellung etc. eine bestimmte Verschleiß- form, diese kann durch das Wechseln etwas egalisiert werden.

 
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